Genomweite hochauflösende Chromosomenanalyse mittels Array-CGH

Methode: Agilent 180K Array

Material: EDTA-Blut (3-5 ml) oder > 1µg DNA (Chorionzotten bzw. Fruchtwasserzellen nach Beratung/Absprache)

Dauer: Ca. 4 Wochen

Allgemeine Informationen

  • ■  Vor Beginn einer Array-CGH Analyse muss eine Karyotypisierung mittels klassischer Zytogenetik (an Heparinblut) vorausgehen.
  • ■  Eine pränatale Array-CGH-Analyse wird nach Rücksprache/Beratung durchgeführt
  • ■  Die Kosten einer pränatalen aCGH-Analyse werden in Deutschland zur Zeit noch NICHT von den Krankenkassen übernommen. Wir bieten diese daher als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) an.
  • ■  Balancierte strukturelle Aberrationen wie z.B. balancierte Translokationen oder Inversionen, Polyploidien sowie niedriggradige Mosaike werden mit diesem Verfahren in der Regel nicht erfasst.
  • ■  Die Analyse erfolgt auf einem 180K Array der Firma Agilent (Auflösung >50 Kilobasen). Die Nomenklatur erfolgt gemäß ISCN2020 (McGowan-Jordan, Hastings, Moore, ISCN2020: An International System for Human Cytogenomic Nomenclature (2020), ISBN: 978-3-318 -06706-4). Die Klassifizierung der Aberrationen erfolgt anhand der ACMG-Kriterien (Riggs et al. 2020; PMID: 31690835).
  • ■  Nach Rücksprache besteht die Möglichkeit aCGH+SNP 180K Arrays zu analysieren

Indikationskritierien für eine postnatale Array-CGH-Diagnostik:

  • ■  Unklare mentale Retardierung (IQ<70)
  • ■  Entwicklungsverzögerung
  • ■  Verdacht auf Veränderungen aus dem Bereich der Autismus-Spektrum-Störungen
  • ■  Funktionsstörungen bzw. Fehlbildungen des Gehirns
  • ■  Multiple dysmorphologischen Auffälligkeiten
  • ■  Multiple kongenitale Fehlbildungen
  • ■  Wachstumsverzögerungen oder -Auffälligkeiten

Array-CGH als weiterführende Diagnostik:

  • ■  Zur genaueren Charakterisierung von Imbalance, die mittels klassischer zytogenetischer Analyse detektiert wurden
  • ■  Zum Nachweis fam. Veränderungen (im Zuge einer Segregationsanalyse)
  • ■  Als Validierung anderer molekulargenetischen Verfahren (z.B. weiterführende Charakterisierung von MLPA-Befunden)

Indikationskriterien für eine pränatale Array-CGH-Diagnostik:

  • ■  Erhöhte Nackentransparenz, auffälliges Ersttrimesterscreening
  • ■  Auffälligkeiten in der Nicht-Invasive Pränatal-Testung (NIPT)
  • ■  Fetale Auffälligkeiten im Ultraschall
  • ■  Zytogenetisch nachgewiesene, nicht näher charakterisierbare Chromosomenveränderung
Microarray Congenics

Abb.: Diese Auswertungsansicht in der Array-CGH-Software zeigt eine partielle Monosomie (grün), gefolgt von einer interstitiellen zugewinns (rot) des X-Chromosoms.