Identifizierung von Patienten mit DPD-Mangel

Patienten mit Dihydropyrimidin-Dehydrogenase-Mangel (DPD-Mangel) haben bei der Behandlung mit Fluoropyrimidinen (5-FU i.v., Capecitabin, Tegafur) ein erhöhtes Risiko für eine schwere Toxizität. Daher wird gemäß Europäischer Arzneimittel-Agentur (EMA) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) empfohlen, den Phänotyp und/oder Genotyp vor Beginn der Behandlung mit Fluoropyrimidinen zu bestimmen.
Vier häufig vorkommende Varianten des DPYD-Genotyps (c.1905+1G>A, c.1679T>G, c.2846A>T und c.1236G>A/HapB3) werden mit einem erhöhten Risiko für schwere Toxizität in Verbindung gebracht.

Identifizierung von Patienten mit TPMT-Mangel

Die Aktivität der Thiopurin S-Methyltransferase, die für die Verträglichkeit bzw. mögliche Toxizität von Thiopurinen entscheidend ist, unterliegt genetischen Polymorphismen im Gen TPMT: Etwa 10% der kaukasischen Population haben eine um 75% reduzierte TPMT-Aktivität, während ca. jede 300. Person keine messbare TPMT-Aktivität aufweist (TPMT*3A). Tumorpatienten, insbesondere Kinder, die Träger der genetischen Varianten TPMT*2, TPMT*3B oder TPMT*3C von TPMT sind, haben ein stark erhöhtes Risiko, unter einer Therapie mit Thioguanin, Mercaptopurin oder Azathioprin schwere bis lebensbedrohliche Nebenwirkungen zu erleiden (Neutropenie).

Die Kosten der genannten Untersuchungen werden von den Krankenkassen übernommen.